Welche Rolle spielt Wasserstoff für die Vorarlberger Energiewende?

Welche Rolle spielt Wasserstoff für die Vorarlberger Energiewende?

Landtagsanfrage zu den aktuellen Projekten im Land eingebracht

„Das Forschungsprojekt „HyPat“, gefördert vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2022 eine Metastudie veröffentlicht, die die Potenziale der Wasserstoff-Technologie aufzeigt. Demnach wird Wasserstoff für die nahe Zukunft ein wichtiger Energieträger sein. Ohne das flüchtige Gas sei es nicht möglich, die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Das ergab die Auswertung von 40 Studien mit Energieszenarien für die nächsten Jahre“, berichtet VP-Energiesprecherin Christina Hörburger über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Der Verkehrssektor habe laut der Forschungsbeteiligten in Zukunft den größten Bedarf an Wasserstoff. „Vor allem im Bereich der Schwertransporte auf Langstrecken besteht hier die Chance vom Diesel auf klimaneutralen grünen Wasserstoff zu wechseln. Denn der E-Antrieb ist dort aufgrund extrem schwerer Batterien und langer Ladezeiten teilweise im Nachteil gegenüber der Wasserstoff-Technologie“, berichtet der Vorsitzende des Energiepolitischen Ausschuss im Vorarlberger Landtag, Harald Witwer.

Auch in der Industrie ist Wasserstoff zur Erreichung der Klimaneutralität ein wichtiges Instrument und in einigen Bereichen praktisch alternativlos. Vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie ist Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger unersetzlich. Doch auch die Chemieindustrie ist stark auf das Gas angewiesen. Welche Chancen für den Energieträger in Vorarlbergs Industrie bestehen, wollen Hörburger und Witwer in einer Landtagsanfrage an die Landesregierung in Erfahrung bringen.

Mit der neuen Trainings- und Demonstrationsanlage an der HTL Dornbirn setzen die Vorarlberger Wirtschaftskammer und das Land Vorarlberg ein klares Zeichen für diese neue Technologie. Das Projekt verfolgt die Erzeugung von „Grünem Wasserstoff“ und damit sauberer Wasserstoffenergie in Vorarlberg. Gleichzeitig soll ein nachhaltiger Aufbau und die Sicherung von Know-how für Schülerinnen und Schüler über die Zukunftstechnologie am Wirtschaftsstandort Vorarlberg stattfinden.

„Grüner Wasserstoff kann jedenfalls mit dazu beitragen, dass wir uns langfristig erfolgreich aus der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe lösen“ sind die beiden Abgeordneten überzeugt. Vor allem im Bereich Mobilität sehen Hörburger und Witwer ein wesentliches Potenzial: „Sowohl im Busverkehr als auch bei den LKW´s aber vor allem im Schiff- und Flugverkehr könnte Wasserstoff die Alternative der Zukunft sein. Voraussetzung dafür ist allerdings vor allem ein lokales Wasserstofftankstellennetz für den LKW-Fernverkehr“.

Industriepoltisch muss längerfristig eine Antwort auf die Frage gefunden werden, in welchen Industriesektoren es Sinn macht, fossile Energieträger durch grünen Wasserstoff zu ersetzen oder wo effizientere ebenso klimafreundliche Technologien ausreichend sind? „Diese Frage kann am Ende des Tages nur der Markt entscheiden. Allerdings sollte die Landespolitik die energiepolitischen Rahmenbedingungen so gestalten, dass klimafreundliche Energieträger einen deutlichen Startvorteil haben. Insofern sollte für grünen Wasserstoff die notwendige Offenheit gegeben sein“, so Christina Hörburger abschließend.

Foto: Vorarlberger Volkspartei


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