Vorarlbergs Dächer sollen klimafreundlicher werden!

Vorarlbergs Dächer sollen klimafreundlicher werden!

Gründächer haben in Vorarlberg eine große Zukunft

Eine Dachbegrünung wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Im Winter fungiert das Gründach als Wärmedämmung, während es im Sommer die Hitze draußen hält. Im Vergleich zu einem Kiesdach entweichen bei einem Gründach drei bis zehn Prozent weniger Wärme. „Gründächer sind biologische Oasen in einem zunehmend urbanen Umfeld. Der Trend zu klimafreundlichen Dächern – oft in Kombination mit einer PV-Anlage – ist in Vorarlberg ungebrochen. Wir wollen diese positive Entwicklung weiter verstärken, indem wir die Begrünung des eigenen Daches, aber auch von Fabriksdächern noch attraktiver fördern“, führen die beiden VP-Abgeordneten Christina Metzler und Clemens Ender aus.

Umweltsprecherin Christina Metzler verweist auf einzelne Gemeinden, die bei der Begrünung von Dächern eine Offensive gestartet haben: „In Lauterach, Höchst, Klaus und Wolfurt gibt es bereits eine Gründachpflicht bei Neubauten mit Flachdächern. Die Rückmeldungen aus diesen Gemeinden sind durchwegs positiv. Die Bauwerberinnen und Bauwerber akzeptieren diese Vorschrift, weil sie die Vorteile dieser Bauweise erkennen“, berichtet Christina Metzler.

„Die Dachkonstruktion selbst wird durch die Begrünung vor extremen Witterungseinflüssen wie Hitze, Sturm, Hagel und UV-Strahlung geschützt. Unterm Strich verlängert das die Lebensdauer eines Dachs um rund zehn Jahre. Ziel ist es, dass Gründächer bei Architekten und Bauherren möglichst zur Selbstverständlichkeit werden, wenn Flach- und Pultdächer geplant und errichtet werden“, verweist Raumplanungssprecher Clemens Ender auf ein bestehendes Informationsdefizit. Aus seiner Sicht sollte die Beratung insbesondere für private Bauherren in Vorarlberg deutlich verbessert werden: „Viele wissen nicht, dass ein Gründach im Vergleich zu herkömmlichen Kiesdächern von den Errichtungskosten nur unwesentlich teurer ist. Aus meiner Sicht könnten diese Mehrkosten durch überarbeitete Förderrichtlinien, wie sie in manchen Vorarlberger Gemeinden bereits existieren, zum Teil kompensiert werden“. Zudem lassen sich Gründächer in sehr vielen Fällen gut mit PV-Anlagen kombinieren: „Eine solche Kombination ist mit Blick auf das Klima ein doppelter Gewinn und sollte in Zukunft noch besser gefördert werden“, sind Metzler und Ender überzeugt.

Wichtig für die Biodiversität

Auf Gründächern lassen sich Käfer, Bienen, Schmetterlinge, Fliegen und viele andere Insekten nieder. Sie fördern so die Artenvielfalt. 2015 wurden in einer Studie zur Biodiversität die vorhandenen Insektenarten auf zehn extensiven Gründächern registriert. Unter anderem zählten die Forscher 28 Wildbienen- und 13 Wespenarten. Auf intensiven Gründächern, die eine dickere Substratschicht haben, war der Effekt noch größer.

Gründächer sind zudem wichtig für das Mikroklima in unseren Gemeinden. Das im Dach gespeicherte Wasser verdunstet nach und nach, mit positivem Effekt: Kühlung und Luftbefeuchtung und damit eine Verbesserung des Umgebungsklimas – eine wohltuende Erfrischung, insbesondere in Stadt- und Ortszentren. Ein Effekt, der in Zukunft im Sommer immer wichtiger werden wird, um eine hohe Aufenthaltsqualität in den dichtbesiedelten Regionen unseres Landes gewährleisten zu können. Metzler und Ender wollen in den nächsten Tagen an den Regierungspartner herantreten, mit der Einladung eine entsprechende Landtagsinitiative für mehr Gründächer in Vorarlberg auf den Weg zu bringen.

Foto: Privat


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