Konkrete Schritte zu einem nachhaltigen Urlaubserlebnis

Konkrete Schritte zu einem nachhaltigen Urlaubserlebnis

Das VP Klimaforum auf Sommertour im Montafon

Das Wort Nachhaltigkeit ist derzeit ein häufig verwendetes Schlagwort. „Wie und wo Nachhaltigkeit konkret gelebt wird und wo die echten Potenziale für die Zukunft liegen, dafür braucht es jedoch einen umfassenden und intensiveren Zugang. Diesen Zugang wählt das VP-Klimaforum und ermöglicht mit seiner Sommertour einen Blick hinter die Kulissen“, berichtet die Vorsitzende des VP-Klimaforums, Christina Metzler gemeinsam mit Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier.

Im Rahmen dieser Sommertour machte das VP-Klimaforum einen Stopp im österreichweiten 1. Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus in Schruns. In einer Gesprächsrunde mit Martin Oberhammer, Vorstand Silvretta Montafon, Manuel Bitschnau, Geschäftsführer Montafon Tourismus, und dem Team um Chris Eichhorn, PIZ – Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus wurde deutlich vor welchen Herausforderungen das Thema Nachhaltigkeit den Tourismus stellt. „Fakt ist, dass es gerade in touristischen Seitentälern kaum Alternativen zum Tourismus gibt. Umso wichtiger ist es, dass sich der Tourismus weiterentwickelt und damit Zukunftsperspektiven bietet. Nachhaltige Entwicklung ist es dann, wenn ökologisch, sozial und wirtschaftlich ein Mehrwert entsteht“, betont VP-Tourismussprecherin Monika Vonier. Aktuell verändern sich Destinationen zunehmend zu vielseitigen Lebensraum-Managern. „Häufig hört man Kritik an der Tourismusbranche, dass sie sich in diesem Bereich zu wenig engagieren. Hier im Montafon konnten wir uns von den vielseitigen Aktivitäten überzeugen, die bereits gesetzt werden und in Planung sind“, erläutert Vonier.

In der mit 2,1 Millionen Nächtigungen tourismusstärksten Region Vorarlbergs wurde deutlich, welche Verantwortung der Tourismus für den Wohlstand in der Talschaft hat. Umso wichtiger ist für die Vorsitzende des VP-Klimaforums, Christina Metzler die Tatsache, dass gerade das Montafon ganz konkrete Schritte in Richtung Klimaschutz setzt: „Mich beeindruckt, wie viele Betriebe ihren Energieverbrauch durch Energieeffizienzmaßnahmen senken und das Thema der Nachhaltigkeit als wichtige Säule in ihrem Betrieb verankern. Im Bereich der Mobilität ist die größte E-Ladestation Vorarlbergs im Silvrettapark bei der Talstation der neuen Valiserabahn zu erwähnen. Die konsequente Umsetzung von sogenannten „Green Events“ im Rahmen von „ghörig Feschta“ ist ein weiterer Baustein, der dem Klima guttut und bei den Gästen auf eine positive Resonanz stößt“.

Auch die Herausforderungen der Zukunft wurden im Rahmen der Sommertour des VP-Klimaforums in aller Deutlichkeit angesprochen. Einigkeit herrschte dabei, dass das Thema Mobilität immer wichtiger wird. „Sowohl in der Mobilität des Gastes vor Ort, aber insbesondere auch bei der Anreise müssen nachhaltige Verkehrsmittel in Zukunft Vorrang haben. Hier brauchen wir Konzepte, die auch in ländlichen Bergregionen funktionieren. So sind beispielsweise E-Busse aktuell technisch nicht in der Lage, Bergstrecken in hoher Frequenz zu bedienen.“

Ein großes Thema, das Vonier und Metzler aus der Tourismusregion mitnehmen, sind die Investorenmodelle, insbesondere die sogenannten Buy-to-Let-Modelle. „Wir haben im Montafon in den letzten 10 Jahren rund 8000 Betten am Markt verloren – vorwiegend aus dem Bereich der Privatvermieter. Ein Teil davon kann kompensiert werden mit rund 800 neuen Betten, die derzeit geschaffen werden. Wir sind also insgesamt weit entfernt von einem Bettenwachstum oder gar einem Überangebot. Nachhaltig sind nur warme Betten, denn sie schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region. Bei den sogenannten Investorenmodellen sollte der Zugang restriktiverer sein als bisher. Hier werden wir im Herbst Lösungen vorlegen und diskutieren, wie ein Vorarlberger Weg konkret aussehen kann.“

Laut Monika Vonier und Christina Metzler war beim Besuch im Montafon trotz aller Herausforderungen wie beispielsweise der Mitarbeiterbedarf Zuversicht für die Zukunft spürbar: „Unsere Tourismusbetriebe sind auf einem guten Weg. Sie bringen Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Perspektiven immer besser unter einen Hut. Talschaften wie das Montafon übernehmen hier eine führende Position und entwickeln sich zu einer echten Modellregion für nachhaltigen Tourismus. Wenn es uns gelingt, die Hausaufgaben konsequent zu machen, werden sich viele Chancen für einen nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Ganzjahrestourismus in den Alpen ergeben“.

Foto: Gerhard Scopoli


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